Wellenoptik und Beugung: Unterschied zwischen den Versionen

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Betrachte Ausbreitung elektromagnetischer Wellen bei gegebenen lokalisierten Quellen
Betrachte Ausbreitung elektromagnetischer Wellen bei gegebenen lokalisierten Quellen
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Optik
Optik
:<math>\lambda =400-800nm</math>
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-> Beugung
Beugung


<u>'''Rückführung auf Randwertaufgabe'''</u>
<u>'''Rückführung auf Randwertaufgabe'''</u>
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:<math>{{L}_{\alpha }}</math>
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und schließlich die Kausalitätsbedingung ( Ausstrahlungsbedingung) -> Retardierung, § 4.2
und schließlich die Kausalitätsbedingung ( Ausstrahlungsbedingung) Retardierung, § 4.2


'''Annahme:'''
'''Annahme:'''
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beschreibt eine Überlagerung auslaufender Kugelwellen-> Lösung als Entwicklung in Kugelwellen.
beschreibt eine Überlagerung auslaufender Kugelwellen→ Lösung als Entwicklung in Kugelwellen.
( Ausstrahlbedingung, Konsequenz der Kausalität).
( Ausstrahlbedingung, Konsequenz der Kausalität).


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:<math>{{\left. \Phi \left( {\bar{r}} \right) \right|}_{B}}=\frac{{{e}^{ik{{R}^{Q}}}}}{{{R}^{Q}}}</math>
:<math>{{\left. \Phi \left( {\bar{r}} \right) \right|}_{B}}=\frac{{{e}^{ik{{R}^{Q}}}}}{{{R}^{Q}}}</math>
freie einfallende Welle -> Kugelwellen in der Blende
freie einfallende Welle Kugelwellen in der Blende


Ro rage dabei zum Schwerpunkt der Blende
Ro rage dabei zum Schwerpunkt der Blende
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* Motivation: Gittergeister an Gitterspektrographen
* Motivation: Gittergeister an Gitterspektrographen
* Das Gitter kann als leeres Hologramm verstanden werden ( Überlagerung zweier ebener Wellen)
* Das Gitter kann als leeres Hologramm verstanden werden ( Überlagerung zweier ebener Wellen)
* Die Hologrammfunktion / Aperturefunktion ( bei optischen Hologrammen eine Intensitätsfunktion -> reell) moduliert dabei die einfallende Rekonstruktionswelle:
* Die Hologrammfunktion / Aperturefunktion ( bei optischen Hologrammen eine Intensitätsfunktion reell) moduliert dabei die einfallende Rekonstruktionswelle:




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* Breiter Spalt: Interferenz der Strahlen untereinander
* Breiter Spalt: Interferenz der Strahlen untereinander
* 1. Strahl <-> n/2 +1  ,    2. Stahl <-> N/2 + 2
* 1. Strahl <n/2 +1  ,    2. Stahl <N/2 + 2


à
:<math>\sin \theta \cdot b=m\lambda </math>
:<math>\sin \theta \cdot b=m\lambda </math>
als Minimabedingung
als Minimabedingung

Version vom 12. September 2010, 21:59 Uhr



Betrachte Ausbreitung elektromagnetischer Wellen bei gegebenen lokalisierten Quellen

und

und bei vorgegebenen Leitern

im Vakuum:


Ziel

ist die Berechnung des Wellenfeldes im Außenraum V

Anwendung: Radiowellen

m Radar Optik

→ Beugung

Rückführung auf Randwertaufgabe

Lösung der inhomogenen Wellengleichungen in Lorentzeichung ( Potenzialgleichungen) ( vergleiche dazu 1.6 in der Elektrostatik)

Zu vorgegebenen Ladungen und Strömen. Gleichzeitig haben wir Randbedingungen auf

und schließlich die Kausalitätsbedingung ( Ausstrahlungsbedingung) → Retardierung, § 4.2

Annahme:

Dies sollte wegen Fourier- Zerlegung bei periodischer Erregung beliebiger Art grundsätzlich möglich sein.

eingesetzt in die Wellengleichung

Mit der Greenschen Funktion der Wellengleichung

Haben wir formal sofort die allgemeine Lösung:

Somit kann die periodische Zeitabhängigkeit absepariert werden:

Problem: Die Randbedingungen für

sind im stationären Fall nicht bekannt, sondern müssen selbstkonsistent bestimmt werden. Man kann das Problem jedoch mit Hilfe des Greenschen Satzes umformulieren:

Skalare Kirchhoff- Identität

( eine notwendige, nicht hinreichende Bedingung für Lösung):

Skalar: Wir beschreiben keine Polarisationseffekte !!! Alle Polarisationseffekte sind vernachlässigt. Das hat man unter dem Begriff Skalar an dieser Stelle zu verstehen !

Weiter: Greenscher Satz:

Setze:

Dabei sei das Potenzial als Lösung angenommen:

Also:

Dabei ist

im inneren von V durch

und

auf dem Rand festgelegt, falls die Greensfunktion

bekannt ist

Freier Raum: Greensfunktion des unendlichen Raumes:

Randbedingung

  • Retardierte Potenziale ( Vergl. § 4.2):

Somit:

Es folgt für das Potenzial:

beschreibt eine Überlagerung auslaufender Kugelwellen→ Lösung als Entwicklung in Kugelwellen. ( Ausstrahlbedingung, Konsequenz der Kausalität).

Mit

lautet die Kirchhoff- Identität:

Dazu eine Grafik:


Mittels

und über Beschränkung auf Fernzone von

, also R >> 1/k gilt:


Mit der richtungsabhängigen Amplitude

und der Kugelwelle

. Beides zusammen ergeben sogenannte Sekundärwellen.

Insgesamt ist dies die exakte ( mathematische) Formulierung des Huygensschen Prinzips ( jeder Punkt an der Oberfläche des Hindernisses ist Ausgangspunkt einer Kugelwelle). deren phasengerechte Überlagerung ergibt dann das Wellenfeld in r´

b) Greensfunktion zu Randbedingungen

Die neue Greensfunktion unterscheidet sich von der alten nur durch eine additive Lösung g der homogenen Wellengleichung:

Mit Randbedingung

Beispiel für die Konstruktion von

Ebener Schirm:

Spiegelladungsmethode:

Hinter dem Schirm wird die Halbkugel im UNENDLICHEN geschlossen.

Hinter dem ebenen Schirm wenden wir die Spiegelladungsmethode an:

Dieser Gradient wurde einige Seiten vorher bereits gelöst:

Mit

Für

( Fernzone):


Zur Konstruktion der Lösung müssen die Randwerte

erraten werden.

Kirchhoffsche Näherung

Beugung an Blenden B in einem ebenen Schirm:

Annahme:

Das Potenzial verschwindet auf dem Schirm ( leitender Schirm)

freie einfallende Welle → Kugelwellen in der Blende

Ro rage dabei zum Schwerpunkt der Blende

Der Winkel ist näherungsweise konstant für kleine Blenden:

Somit:

im schnell oszillierenden Exponenten darf man R und RQ nicht so ohne weiteres durch Ro / RQo ersetzen !

  • typisches Näherungsverfahren in Fernfeldoptik

Grenzfälle

  1. Fraunhofersche Beugung ( Fernzone:
  2. )

Setze

Analog:

Fresnelsche Beugung ( Mittelzone:

hier:

nicht genähert !!

Beispiel: Fraunhofersche Beugung am Spalt ( eindimensional):


Bei senkrechtem Einfall gilt:

Die Spaltfunktion, Fouriertransformierte der Rechteckfunktion ( Blende)


Wir finden Beugungsminima bei den Nullstellen des Sinus ( Außer in der Mitte), also

ebenso ( als ÜBUNG !!!) können dann Beugung am Gitter und an kreisförmigen Blenden berechnet werden.

Einwurf: 1. Der holografische Prozess

    1. Aufzeichnung und Rekonstruktion

Lichtintensität einer Lichtwelle:

  • Phaseninformationen gehen verloren
  • Idee: Phaseninfo durch Interferenz aufzeichnen
  • Lösung mittels eines Zweistufenprozesses: Aufzeichnung und Rekonstruktion
  • Kohärenz erforderlich
  • monochromatisches Licht
  • unpolarisiertes Licht

1. Schritt: Die Aufzeichnungsphase

  • Problem: Speichern komplexer Funktionen in einem reellen Medium
  • Überlagerung der Objektwelle
  • Mit einer Referenzwelle
  • Auch in diesem Fall werden nur Intensitäten gespeichert. Doch diese sind nun:
  • Diese Intensitätsverteilung kann verstanden werden als " Hologrammfunktion" oder "Aperturefunktion"
  • Planare Wellen: Fraunhofer Hologramme
  • Divergierende Wellen: Fresnelhologramme
  • Im obigen Bild dargestellt: Trägerfrequenzholografie
  • Eigentliche Holografie: ohne Trägerfrequenz: Referenzstrahl, in den auch das Objekt gestellt wird.
  • Dabei überlagern sich jedoch mehrere Ordnungen.
  • Generell: verschiedenste Aufzeichnungstechniken:
  • Trägerfrequenzholografie ( wie oben)
  • Denisyukhologramm

2. Schritt: Rekonstruktionsphase

  • Gleiche Wellenlänge wie bei Aufzeichnung rekonstruiert das Objekt
  • Ansonsten: Verzerrung
  • Beugung durch Hologrammstrukturen vergleichbar mit Gitter
  • Motivation: Gittergeister an Gitterspektrographen
  • Das Gitter kann als leeres Hologramm verstanden werden ( Überlagerung zweier ebener Wellen)
  • Die Hologrammfunktion / Aperturefunktion ( bei optischen Hologrammen eine Intensitätsfunktion → reell) moduliert dabei die einfallende Rekonstruktionswelle:


  • Zu beachten: komplexe Funktionen

Fresnel- und Fourier- Hologramme

  • Wesentlich für Fourier- Hologramme: Aufzeichnung mittels ebener Wellen
  • Linse
  • Objekt in weiter Entfernung
  • Wesentlich für Fresnelhologramme: Die Objektwelle ist eine Kugelwelle. Das Objekt muss sich also in der Nähe der Hologrammebene befinden.
  • Fouriernäherung des Beugungsintegrals
  • Fresnel- Näherung des Beugungsintegrals
    1. Grundlagen der Beugung
  • Das Beugungsintegral beschreibt die Lichterregung in der Beobachtungsebene.
  • Keine Berücksichtigung der Polarisation
  • Voraussetzung: kohärente Beleuchtung
  • Die einfallende Welle wird mit der Aperturefunktion A(x1, y1) ( z.B. Amplitudentransparenz einer Blende oder Phasenaddition durch ein Phasenobjekt) multipliziert und dann über den gesamten Raum integriert.
  • Fällt das Licht durch ein Hologramm, so muss in die Gleichungen die entsprechende Funktion der Lichttransmission, die das Hologramm beschreibt, gesetzt werden ( Hologramm-/ Aperturefunktion).
  • Ausgangspunkt:

Helmholtz- Gleichung

mit
  • lauter Kugelwellen in x1/y1
  • Komposition des Objekts durch Interferenz aufgrund von Phasenunterschieden im Raum hinter der Blende

Reihenentwicklung des Abstandes als Näherung:

Fresnel- Näherung:

  • Die Hologrammfunktion / Aperturfunktion kodiert das Fresnelsche Beugungsbild

Fraunhofer- Näherung:

  • Aufzeichnung allgemein mit Linse
  • Zur Aufzeichnung: ebene Welle erforderlich


  • Das Integral entspricht einer Fouriertransformation der Hologrammfunktion/ Aperturefunktion

Aufzeichnung:


1.3 Beispiele: Einfach- und Doppelspalt

Hintergrund

  • Laufstreckenunterschiede von kohärenten Lichtstrahlen bestimmen Interferenzerscheinungen

Fernfeldnäherungen/ Fouriernäherungen:

  • Für schmalen Doppelspalt gilt:

als Maximabedingung

Sofort ersichtlich:

  • Variation des Spaltabstands variiert Phase
  • Variation der Spaltbreite variiert Amplitude
  • Breiter Spalt: Interferenz der Strahlen untereinander
  • 1. Strahl <→ n/2 +1 , 2. Stahl <→ N/2 + 2

à

als Minimabedingung

Der Einfachspalt:

Amplitudenverteilung bei Einzelspalt:

entspricht Feldverteilung des E-Feldes:


2. Doppelspalt mit endlicher Spaltbreite/ Minimalgitter:


  • Lösung Gesamtproblem: Reihe von Beugungsintegralen

Amplitudenverteilung bei Einzelspalt:

  • Entspricht den Beugungserscheinungen an einer Periode

Amplitudenverteilung bei mehreren schmalen Spalten/ Vielstrahlinterferenz:

  • Der Abstand der Spalte ist immer größer als die Breite: a>b
  • Die Interferenzstreifen aus Spaltbreite modulieren mit niedriger Frequenz
  • Interferenzstreifen aus Spaltanzahl modulieren mit hoher Frequenz
  • Für schmale Spalte: Kammfunktion