Lippmann- Schwinger- Gleichung: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Scripthinweis|Quantenmechanik|6|1}}
<noinclude>{{Scripthinweis|Quantenmechanik|6|1}}</noinclude>


Man betrachte Teilchen, die in Wechselwirkung stehen, jedoch keine gebundenen Zustände miteinander einnehmen:
Man betrachte Teilchen, die in Wechselwirkung stehen, jedoch keine gebundenen Zustände miteinander einnehmen:


Der Hamiltonoperator kann geschrieben werden als:
Der {{FB|Hamiltonoperator}} kann geschrieben werden als:


<math>\hat{H}={{\hat{H}}^{(0)}}+{{\hat{H}}^{(1)}}</math>
:<math>\hat{H}={{\hat{H}}^{(0)}}+{{\hat{H}}^{(1)}}</math>


Dabei bezeichne
Dabei bezeichne <math>{{\hat{H}}^{(0)}}</math> die {{FB|kinetische Energie}} und <math>{{\hat{H}}^{(1)}}</math> die {{FB|Wechselwirkungsenergie}}.


<math>{{\hat{H}}^{(0)}}</math>
==stationäre Streuung==
Im Falle {{FB|stationärer Streuung}} erhalten wir:


die kinetische Energie
:<math>\hat{H}\left| \Psi  \right\rangle =E\left| \Psi  \right\rangle .</math>


und
:<math>\left| \Psi  \right\rangle </math> beschreibt ein am Anfang einlaufendes Teilchen (ohne Wechselwirkung), die anschließende Streuung und schließlich wieder auseinanderlaufende Teilchen:
BILD WW: Streuung


<math>{{\hat{H}}^{(1)}}</math>
Stationär bedeutet hier: Das Gleichgewicht hat sich bereits eingeregelt. Der Prozess ist zeitlich stationär, weil jede Veränderung an einem Teilchenzustand 1 durch ein nachrückendes Teilchen, dessen Zustand sich in den des ersten (Zustand 1) begibt, aufgefüllt wird.


die Wechselwirkungsenergie.
Die {{FB|Schrödingergleichung}} lautet:


Im Falle stationärer Streuung erhalten wir:
:<math>\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)\left| \Psi  \right\rangle ={{\hat{H}}^{(1)}}\left| \Psi  \right\rangle </math>


<math>\hat{H}\left| \Psi  \right\rangle =E\left| \Psi  \right\rangle </math>
Erster Schritt bei derartigen Problemen: Isolation der Störung!


. <math>\left| \Psi  \right\rangle </math>
beschreibt ein am Anfang einlaufendes Teilchen ( ohne Wechselwirkung), die anschließende Streuung und schließlich wieder auseinanderlaufende Teilchen:
Stationär bedeutet hier: Das Gleichgewicht hat sich bereits eingeregelt. Der Prozess ist zeitlich stationär, weil jede Veränderung an einem Teilchenzustand 1 durch ein nachrückendes Teilchen, dessen Zustand sich in den des ersten ( Zustand 1) begibt, aufgefüllt wird.
Die Schrödingergleichung lautet:
<math>\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)\left| \Psi  \right\rangle ={{\hat{H}}^{(1)}}\left| \Psi  \right\rangle </math>
Erster Schritt bei derartigen Problemen: Isolation der Störung !


Die formale Lösung kann angegeben werden mittels:
Die formale Lösung kann angegeben werden mittels:
 
:<math>\begin{align}
<math>\begin{align}


& \left| \Psi  \right\rangle =\left| \Phi  \right\rangle +\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)}{{{\hat{H}}}^{(1)}}\left| \Psi  \right\rangle  \\
& \left| \Psi  \right\rangle =\left| \Phi  \right\rangle +\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)}{{{\hat{H}}}^{(1)}}\left| \Psi  \right\rangle  \\
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\end{align}</math>
\end{align}</math>


Die Division zwischen 1 und dem Operator der linken Seite ist dabei als Ausführung der inversen Operation zu verstehen !
Die Division zwischen 1 und dem Operator der linken Seite ist dabei als Ausführung der {{FB|inversen Operation}} zu verstehen!


<math>\left| \Phi  \right\rangle </math>
:<math>\left| \Phi  \right\rangle </math>


ist eine beliebige Lösung der wechselwirkungsfreien Gleichung
ist eine beliebige Lösung der wechselwirkungsfreien Gleichung


<math>\left( {{{\hat{H}}}_{0}}-E \right)\left| \Phi  \right\rangle =0</math>
:<math>\left( {{{\hat{H}}}_{0}}-E \right)\left| \Phi  \right\rangle =0</math>


Beweis:
===Beweis===


<math>\begin{align}
:<math>\begin{align}


& \left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)\left| \Psi  \right\rangle =\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)\left| \Phi  \right\rangle +\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)}{{{\hat{H}}}^{(1)}}\left| \Psi  \right\rangle  \\
& \left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)\left| \Psi  \right\rangle =\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)\left| \Phi  \right\rangle +\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)}{{{\hat{H}}}^{(1)}}\left| \Psi  \right\rangle  \\
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\end{align}</math>
\end{align}</math>
===Bemerkung===


Die Gleichung <math>\left| \Psi  \right\rangle =\left| \Phi  \right\rangle +\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)}{{\hat{H}}^{(1)}}\left| \Psi  \right\rangle </math>
Die Gleichung <math>\left| \Psi  \right\rangle =\left| \Phi  \right\rangle +\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)}{{\hat{H}}^{(1)}}\left| \Psi  \right\rangle </math>
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ist dabei eine Integralgleichung, beispielsweise in der Ortsdarstellung:
ist dabei eine Integralgleichung, beispielsweise in der Ortsdarstellung:


<math>\left\langle  {\bar{r}} \right|\left| \Psi  \right\rangle =\left\langle  {\bar{r}} \right|\left| \Phi  \right\rangle +\int_{{}}^{{}}{\int_{{}}^{{}}{{}}}\left\langle  {\bar{r}} \right|\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)}\left| \bar{r}\acute{\ } \right\rangle \left\langle  \bar{r}\acute{\ } \right|{{\hat{H}}^{(1)}}\left| \bar{r}\acute{\ }\acute{\ } \right\rangle \left\langle  \bar{r}\acute{\ }\acute{\ } \right|\left| \Psi  \right\rangle {{d}^{3}}r\acute{\ }\acute{\ }{{d}^{3}}r\acute{\ }</math>
:<math>\left\langle  {\bar{r}} | \Psi  \right\rangle =\left\langle  {\bar{r}} | \Phi  \right\rangle +\int_{{}}^{{}}{\int_{{}}^{{}}{{}}}\left\langle  {\bar{r}} \right|\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)}\left| \bar{r}\acute{\ } \right\rangle \left\langle  \bar{r}\acute{\ } \right|{{\hat{H}}^{(1)}}\left| \bar{r}\acute{\ }\acute{\ } \right\rangle \left\langle  \bar{r}\acute{\ }\acute{\ } | \Psi  \right\rangle {{d}^{3}}r\acute{\ }\acute{\ }{{d}^{3}}r\acute{\ }</math>


'''Berechnung des inversen Operators '''<math>\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)}</math>
==Berechnung des inversen Operators==


Hier: Greenscher Operator, sogenannte RESOLVENTE
:<math>\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)}</math>


(auch: Residuum !) der Schrödingergleichung.
Hier: {{FB|Greenscher Operator}}, sogenannte {{FB|Resolvente}} (auch: Residuum!) der Schrödingergleichung.


Methode: Transformation auf Impulsdarstellung ( Fourier- Transformation)  und komplexe Integration.
Methode: Transformation auf Impulsdarstellung (Fourier- Transformation)  und komplexe Integration.


Aber: die Lösung ist nicht eindeutig, je nach Wahl des Integrationsweges ergeben sich unterschiedliche Egebnisse ( Integrationsweg in der komplexen Ebene). Dementsprechend ergeben sich verschiedene Randbedingungen
Aber: die Lösung ist nicht eindeutig, je nach Wahl des Integrationsweges ergeben sich unterschiedliche Egebnisse (Integrationsweg in der komplexen Ebene). Dementsprechend ergeben sich verschiedene Randbedingungen


Die Festlegung erfolgt durch Addition eines kleinen komplexen Terms <math>i\varepsilon </math>
Die Festlegung erfolgt durch Addition eines kleinen komplexen Terms <math>i\varepsilon </math>. Am Schluss kann man dann <math>\varepsilon \to 0</math> gehen lassen.


. Am Schluss kann man dann <math>\varepsilon \to 0</math>
Damit ergibt sich als {{FB|Lippmann- Schwinger- Gleichung}}


gehen lassen.
:<math>\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle =\left| \Phi  \right\rangle +\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)}{{\hat{H}}^{(1)}}\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle </math>


Damit ergibt sich als '''LIPPMANN- Schwinger- Gleichung'''
Wesentlicher Vorteil zur Schrödingergleichung: Die Lippmann- Schwinger- Gleichung ist die im Vergleich zur Schrödingergleichung komplexe Erweiterung mit reeller Polstellenfreiheit!


<math>\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle =\left| \Phi  \right\rangle +\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)}{{\hat{H}}^{(1)}}\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle </math>
Mit
;auslaufender Welle: <math>\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle </math>
;Streuwelle : <math>\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)}{{\hat{H}}^{(1)}}\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle </math> und
;einlaufender Welle: <math>\left| \Phi  \right\rangle </math> (Lösung des ungestörten Problems)


Wesentlicher Vorteil zur Schrödingergleichung: Die Lippmann- Schwinger- Gleichung ist die im Vergleich zur Schrödingergleichung komplexe Erweiterung mit reeller Polstellenfreiheit !
Die auslaufende Welle <math>\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle </math> ist die Summe aus einlaufender Welle und Streuwelle!


Mit  auslaufender Welle <math>\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle </math>
==Greensche Funktion des freien Teilchens==
<u>'''(= Ortsdartellung des Greenschen Operators)'''</u>


Streuwelle <math>\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)}{{\hat{H}}^{(1)}}\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle </math>
:<math>{{G}_{+}}(\bar{r},\bar{r}\acute{\ }):=\frac{\hbar }{2m}\left\langle  {\bar{r}} \right|\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)}\left| \bar{r}\acute{\ } \right\rangle </math>


und einlaufender Welle <math>\left| \Phi  \right\rangle </math>
Dabei werden zwei "Einsen" eingeschoben und wir gewinnen:


( Lösung des ungestörten Problems)
:<math>{{G}_{+}}(\bar{r},\bar{r}\acute{\ })=\frac{\hbar }{2m}\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}q\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}q\acute{\ }}}\left\langle  {\bar{r}}  |  {\bar{q}} \right\rangle \left\langle  {\bar{q}} \right|\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)}\left| \bar{q}\acute{\ } \right\rangle \left\langle  \bar{q}\acute{\ }  |  \bar{r}\acute{\ } \right\rangle </math>


Die auslaufende Welle <math>\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle </math>
Also: Das Problem wird nach der auslaufenden Welle aufgelöst. Zur Polstellenfreiheit erweitert man komplex.


ist die Summe aus einlaufender Welle und Streuwelle !
Dann isoliert man den Greenschen Operator und führt mit diesem eine {{FB|Fouriertransormation}} durch!


=====Greensche Funktion des freien Teilchens=====
Der obige Einschub einer Basis ist noch '''keine''' Fouriertransformation. Wir befinden uns dann immer noch im Ortstraum!
<u>'''( = Ortsdartellung des Greenschen Operators)'''</u>


<math>{{G}_{+}}(\bar{r},\bar{r}\acute{\ }):=\frac{\hbar }{2m}\left\langle  {\bar{r}} \right|\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)}\left| \bar{r}\acute{\ } \right\rangle </math>
Dabei bezeichnen <math>\bar{q},\bar{q}\acute{\ }</math> die Wellenvektoren mit der entsprechenden Impulsdarstellung <math>\hbar \bar{q}</math>.


Dabei werden zwei " Einsen" eingeschoben und wir gewinnen:
Für ein freies Teilchen, für das der Hamiltonian direkt angegeben werden kann <math>{{\hat{H}}_{0}}=\frac{{{{\hat{\bar{p}}}}^{2}}}{2m}</math> gilt:


<math>{{G}_{+}}(\bar{r},\bar{r}\acute{\ })=\frac{\hbar }{2m}\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}q\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}q\acute{\ }}}\left\langle  {\bar{r}} \right|\left| {\bar{q}} \right\rangle \left\langle  {\bar{q}} \right|\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)}\left| \bar{q}\acute{\ } \right\rangle \left\langle  \bar{q}\acute{\ } \right|\left| \bar{r}\acute{\ } \right\rangle </math>
:<math>\left\langle  {\bar{q}} \right|{{\hat{H}}_{0}}\left| \bar{q}\acute{\ } \right\rangle =\frac{{{\hbar }^{2}}{{{\bar{q}}}^{2}}}{2m}\delta \left( \bar{q}-\bar{q}\acute{\ } \right)</math>
 
Also: Das Problem wird nach der auslaufenden Welle aufgelöst . Zur Polstellenfreiheit erweitert man komplex.
 
Dann isoliert man den Greenschen Operator und führt mit diesem eine Fouriertransormation durch !
 
Der obige Einschub einer Basis ist noch KEINE Fouriertransformation. Wir befinden uns dann immer noch im Ortstraum !
 
Dabei bezeichnen <math>\bar{q},\bar{q}\acute{\ }</math>
 
die Wellenvektoren mit der entsprechenden Impulsdarstellung <math>\hbar \bar{q}</math>
 
.
 
Für ein freies Teilchen, für das der Hamiltonian direkt angegeben werden kann: <math>{{\hat{H}}_{0}}=\frac{{{{\hat{\bar{p}}}}^{2}}}{2m}</math>
 
gilt:
 
<math>\left\langle  {\bar{q}} \right|{{\hat{H}}_{0}}\left| \bar{q}\acute{\ } \right\rangle =\frac{{{\hbar }^{2}}{{{\bar{q}}}^{2}}}{2m}\delta \left( \bar{q}-\bar{q}\acute{\ } \right)</math>


Somit also
Somit also


<math>\left\langle  {\bar{q}} \right|\frac{1}{E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon }\left| \bar{q}\acute{\ } \right\rangle =\frac{\delta \left( \bar{q}-\bar{q}\acute{\ } \right)}{E-\frac{{{\hbar }^{2}}{{{\bar{q}}}^{2}}}{2m}+i\varepsilon }</math>
:<math>\left\langle  {\bar{q}} \right|\frac{1}{E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon }\left| \bar{q}\acute{\ } \right\rangle =\frac{\delta \left( \bar{q}-\bar{q}\acute{\ } \right)}{E-\frac{{{\hbar }^{2}}{{{\bar{q}}}^{2}}}{2m}+i\varepsilon }</math>


Asymptotisch gelte für das einlaufende Teilchen als Anfangsbedingung sozusagen
Asymptotisch gelte für das einlaufende Teilchen als Anfangsbedingung sozusagen


<math>\bar{p}=\hbar \bar{k}\Rightarrow E=\frac{{{\hbar }^{2}}{{{\bar{k}}}^{2}}}{2m}</math>
:<math>\bar{p}=\hbar \bar{k}\Rightarrow E=\frac{{{\hbar }^{2}}{{{\bar{k}}}^{2}}}{2m}</math>


<math>\begin{align}
:<math>\begin{align}


& \Rightarrow \left\langle  {\bar{q}} \right|\frac{1}{E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon }\left| \bar{q}\acute{\ } \right\rangle =\frac{2m}{{{\hbar }^{2}}}\frac{\delta \left( \bar{q}-\bar{q}\acute{\ } \right)}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta }=:\frac{2m}{{{\hbar }^{2}}}{{{\tilde{G}}}_{+}}(\bar{q})\delta \left( \bar{q}-\bar{q}\acute{\ } \right) \\
& \Rightarrow \left\langle  {\bar{q}} \right|\frac{1}{E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon }\left| \bar{q}\acute{\ } \right\rangle =\frac{2m}{{{\hbar }^{2}}}\frac{\delta \left( \bar{q}-\bar{q}\acute{\ } \right)}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta }=:\frac{2m}{{{\hbar }^{2}}}{{{\tilde{G}}}_{+}}(\bar{q})\delta \left( \bar{q}-\bar{q}\acute{\ } \right) \\
Zeile 146: Zeile 123:
& \eta =\frac{2m}{{{\hbar }^{2}}}\varepsilon  \\
& \eta =\frac{2m}{{{\hbar }^{2}}}\varepsilon  \\


& \left\langle  {\bar{r}} \right|\left| {\bar{q}} \right\rangle =\frac{1}{{{\left( 2\pi  \right)}^{\frac{3}{2}}}}{{e}^{i\bar{q}\bar{r}}} \\
& \left\langle  {\bar{r}} | {\bar{q}} \right\rangle =\frac{1}{{{\left( 2\pi  \right)}^{\frac{3}{2}}}}{{e}^{i\bar{q}\bar{r}}} \\


\end{align}</math>
\end{align}</math>
Zeile 152: Zeile 129:
Damit folgt dann als angekündigte Fouriertrafo:
Damit folgt dann als angekündigte Fouriertrafo:


<math>\begin{align}
{{NumBlk|:|<math>\begin{align}


& {{G}_{+}}(\bar{r},\bar{r}\acute{\ })=\frac{1}{{{\left( 2\pi  \right)}^{3}}}\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}q}{{{\tilde{G}}}_{+}}(\bar{q}){{e}^{i\bar{q}\left( \bar{r}-\bar{r}\acute{\ } \right)}} \\
& {{G}_{+}}(\bar{r},\bar{r}\acute{\ })=\frac{1}{{{\left( 2\pi  \right)}^{3}}}\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}q}{{{\tilde{G}}}_{+}}(\bar{q}){{e}^{i\bar{q}\left( \bar{r}-\bar{r}\acute{\ } \right)}} \\
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& {{{\tilde{G}}}_{+}}(\bar{q})=\frac{1}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta } \\
& {{{\tilde{G}}}_{+}}(\bar{q})=\frac{1}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta } \\


\end{align}</math>
\end{align}</math>||Border=1}}
 
Also: Wir führen die Fouriertransformation  durch und gewinnen als Fouriertransformierte
 
<math>{{\tilde{G}}_{+}}(\bar{q})=\frac{1}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta }</math>
 
Die Rücktransformation liefert die gesuchte Greensfunktion <math>{{G}_{+}}(\bar{r},\bar{r}\acute{\ })</math>
 
, die mittels Residuensatz aus der bekannten <math>{{\tilde{G}}_{+}}(\bar{q})=\frac{1}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta }</math>
 
durch Fouriertrafo gewonnen werden kann !
 
<math>{{G}_{+}}(\bar{r},\bar{r}\acute{\ })</math>
 
hängt also nur von <math>\left( \bar{r}-\bar{r}\acute{\ } \right)</math>
 
ab !
 
Berechnung von <math>{{G}_{+}}(\bar{r}-\bar{r}\acute{\ }):={{G}_{+}}(\bar{R})</math>
 
in Polarkoordinaten <math>\bar{q}</math>


erfolgt mittels Residuensatz
Also: Wir führen die Fouriertransformation  durch und gewinnen als Fouriertransformierte <math>{{\tilde{G}}_{+}}(\bar{q})=\frac{1}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta }</math>.


<math>{{G}_{+}}(\bar{R})=\frac{1}{{{\left( 2\pi  \right)}^{3}}}\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}q}\frac{1}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta }{{e}^{i\bar{q}\bar{R}}}</math>
Die Rücktransformation liefert die gesuchte Greensfunktion <math>{{G}_{+}}(\bar{r},\bar{r}\acute{\ })</math>, die mittels Residuensatz aus der bekannten <math>{{\tilde{G}}_{+}}(\bar{q})=\frac{1}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta }</math> durch Fouriertrafo gewonnen werden kann!


Dabei lege man
:<math>{{G}_{+}}(\bar{r},\bar{r}\acute{\ })</math> hängt also nur von <math>\left( \bar{r}-\bar{r}\acute{\ } \right)</math> ab!


<math>\bar{R}=\bar{r}-\bar{r}\acute{\ }</math>
Berechnung von <math>{{G}_{+}}(\bar{r}-\bar{r}\acute{\ }):={{G}_{+}}(\bar{R})</math> in Polarkoordinaten <math>\bar{q}</math> erfolgt mittels {{FB|Residuensatz}}


entlang der z- Achse, so dass zwischen <math>\bar{R}</math>
:<math>{{G}_{+}}(\bar{R})=\frac{1}{{{\left( 2\pi  \right)}^{3}}}\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}q}\frac{1}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta }{{e}^{i\bar{q}\bar{R}}}</math>


und <math>\bar{q}</math>


gerade der Winkel <math>\vartheta </math>


liegt:
Dabei lege man <math>\bar{R}=\bar{r}-\bar{r}\acute{\ }</math> entlang der z- Achse, so dass zwischen <math>\bar{R}</math> und <math>\bar{q}</math> gerade der Winkel <math>\vartheta </math> liegt:


<math>\begin{align}
:<math>\begin{align}


& {{G}_{+}}(\bar{R})=\frac{1}{{{\left( 2\pi  \right)}^{3}}}\int_{0}^{\infty }{dq}\int_{-1}^{1}{d\cos \vartheta }\int_{0}^{2\pi }{d\phi }\frac{{{q}^{2}}}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta }{{e}^{iqR\cos \vartheta }} \\
& {{G}_{+}}(\bar{R})=\frac{1}{{{\left( 2\pi  \right)}^{3}}}\int_{0}^{\infty }{dq}\int_{-1}^{1}{d\cos \vartheta }\int_{0}^{2\pi }{d\phi }\frac{{{q}^{2}}}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta }{{e}^{iqR\cos \vartheta }} \\
Zeile 206: Zeile 161:
Dies kann man leicht weiter zusammenfassen, indem im zweiten Term einfach q durch -q ersetzt wird:
Dies kann man leicht weiter zusammenfassen, indem im zweiten Term einfach q durch -q ersetzt wird:


<math>{{G}_{+}}(\bar{R})=\frac{1}{4{{\pi }^{2}}iR}\int_{-\infty }^{\infty }{dq}q\frac{{{e}^{iqR}}}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta }</math>
:<math>{{G}_{+}}(\bar{R})=\frac{1}{4{{\pi }^{2}}iR}\int_{-\infty }^{\infty }{dq}q\frac{{{e}^{iqR}}}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta }</math>


Die Integration erfolgt mittels Residuensatz in der komplexen q- Ebene:
Die Integration erfolgt mittels Residuensatz in der komplexen q- Ebene:
Zeile 212: Zeile 167:
Dazu ist es nötig, die komplexe Zahl q in Polarkoordinaten umzuschreiben:
Dazu ist es nötig, die komplexe Zahl q in Polarkoordinaten umzuschreiben:


<math>\begin{align}
:<math>\begin{align}


& q=\rho \cdot {{e}^{i\Phi }} \\
& q=\rho \cdot {{e}^{i\Phi }} \\
Zeile 224: Zeile 179:
Skizzenhaft:
Skizzenhaft:


Da die Integration im Unendlichen ( Halbkreisbogen) verschwindet kann man das Integral von Minus bis Plus Unendlich auch gleich als Ringintegral schreiben. Wesentlich ist dann: dass es nur Beiträge aus den Polstellen der Funktion gibt. demnach müssen diese gesucht werden:
[[Datei:Contour thm residus 2.png]]
 
Da die Integration im Unendlichen (Halbkreisbogen) verschwindet kann man das Integral von Minus bis Plus Unendlich auch gleich als Ringintegral schreiben. Wesentlich ist dann: dass es nur Beiträge aus den Polstellen der Funktion gibt. demnach müssen diese gesucht werden:


Die Pole des Integranden:
Die Pole des Integranden:


<math>\begin{align}
:<math>\begin{align}


& \frac{1}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta } \\
& \frac{1}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta } \\
Zeile 238: Zeile 195:
Genau genommen muss noch gezeigt werden, dass das Integral über den Kreisbogen für Radius gegen Unendlich verschwindet:
Genau genommen muss noch gezeigt werden, dass das Integral über den Kreisbogen für Radius gegen Unendlich verschwindet:


<math>\begin{matrix}
:<math>\begin{matrix}


\lim  \\
\lim  \\
Zeile 254: Zeile 211:
Aber:
Aber:


<math>\begin{align}
:<math>\begin{align}


& \begin{matrix}
& \begin{matrix}
Zeile 286: Zeile 243:
Mittels Residuensatz ergibt sich dann
Mittels Residuensatz ergibt sich dann


<math>\int_{-\infty }^{\infty }{dq}q\frac{{{e}^{iqR}}}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta }=2\pi i{{\left. \left( RES\left( \frac{q{{e}^{iqR}}}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta } \right) \right) \right|}_{q={{q}_{1}}}}</math>
:<math>\int_{-\infty }^{\infty }{dq}q\frac{{{e}^{iqR}}}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta }=2\pi i{{\left. \left( RES\left( \frac{q{{e}^{iqR}}}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta } \right) \right) \right|}_{q={{q}_{1}}}}</math>


Dies ist der Beitrag vom oberen Integrationsweg, weshalb das Residuum an q=q1 ausgewertet werden muss. Ebenso hätte man den unteren Integrationsweg nehmen können. Dann wäre das Residuum eben an q=q2 auszuwerten gewesen.
Dies ist der Beitrag vom oberen Integrationsweg, weshalb das Residuum an q=q1 ausgewertet werden muss. Ebenso hätte man den unteren Integrationsweg nehmen können. Dann wäre das Residuum eben an q=q2 auszuwerten gewesen.
Da wir die Polstellen des Arguments des Residuums gefunden haben können wir umschreiben:
Da wir die Polstellen des Arguments des Residuums gefunden haben können wir umschreiben:
<math>\begin{align}
:<math>\begin{align}
& RES{{\left. \frac{q{{e}^{iqR}}}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta } \right|}_{q={{q}_{1}}}}=RES{{\left. \frac{q{{e}^{iqR}}}{\left( \sqrt{{{{\bar{k}}}^{2}}+i\eta }-q \right)\left( \sqrt{{{{\bar{k}}}^{2}}+i\eta }+q \right)} \right|}_{{{q}_{1}}\equiv \sqrt{{{{\bar{k}}}^{2}}+i\eta }}} \\
& RES{{\left. \frac{q{{e}^{iqR}}}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta } \right|}_{q={{q}_{1}}}}=RES{{\left. \frac{q{{e}^{iqR}}}{\left( \sqrt{{{{\bar{k}}}^{2}}+i\eta }-q \right)\left( \sqrt{{{{\bar{k}}}^{2}}+i\eta }+q \right)} \right|}_{{{q}_{1}}\equiv \sqrt{{{{\bar{k}}}^{2}}+i\eta }}} \\
& \sqrt{{{{\bar{k}}}^{2}}+i\eta }={{q}_{1}}=-{{q}_{2}} \\
& \sqrt{{{{\bar{k}}}^{2}}+i\eta }={{q}_{1}}=-{{q}_{2}} \\
Zeile 304: Zeile 261:
\end{align}</math>
\end{align}</math>


Also hat man ein Ergebnis für <math>{{G}_{+}}(\bar{R})=\frac{1}{4{{\pi }^{2}}iR}\int_{-\infty }^{\infty }{dq}q\frac{{{e}^{iqR}}}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta }</math>
Also hat man ein Ergebnis für <math>{{G}_{+}}(\bar{R})=\frac{1}{4{{\pi }^{2}}iR}\int_{-\infty }^{\infty }{dq}q\frac{{{e}^{iqR}}}{{{{\bar{k}}}^{2}}-{{{\bar{q}}}^{2}}+i\eta }</math>, man erhält
, man erhält
 
<math>{{G}_{+}}(\bar{R})=\frac{1}{4{{\pi }^{2}}iR}2\pi iRES{{\left. {} \right|}_{{{q}_{1}}}}=\frac{-{{e}^{ikR}}}{4\pi R}</math>
 
{{NumBlk|:|<math>{{G}_{+}}(\bar{R})=\frac{1}{4{{\pi }^{2}}iR}2\pi iRES{{\left. {} \right|}_{{{q}_{1}}}}=\frac{-{{e}^{ikR}}}{4\pi R}</math>||Border=1}}


Wesentlich: <math>{{G}_{+}}(\bar{R})={{G}_{+}}(\bar{r}-\bar{r}\acute{\ })</math>
Wesentlich: <math>{{G}_{+}}(\bar{R})={{G}_{+}}(\bar{r}-\bar{r}\acute{\ })</math> erfüllt die Differenzialgleichung für die Greensche Funktion:
erfüllt die Differenzialgleichung für die Greensche Funktion:
:<math>\left( \Delta +{{k}^{2}} \right){{G}_{+}}(\bar{r}-\bar{r}\acute{\ })=\delta (\bar{r}-\bar{r}\acute{\ })</math>
<math>\left( \Delta +{{k}^{2}} \right){{G}_{+}}(\bar{r}-\bar{r}\acute{\ })=\delta (\bar{r}-\bar{r}\acute{\ })</math>


Denn:
Denn:
<math>\begin{align}
:<math>\begin{align}
& \delta (\bar{r}-\bar{r}\acute{\ })=\left\langle  {\bar{r}} | \bar{r}\acute{\ } \right\rangle ={{G}_{+}}(\bar{r},\bar{r}\acute{\ })=\left\langle  {\bar{r}} \right|\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)}\left| \bar{r}\acute{\ } \right\rangle  \\
& \delta (\bar{r}-\bar{r}\acute{\ })=\left\langle  {\bar{r}} | \bar{r}\acute{\ } \right\rangle ={{G}_{+}}(\bar{r},\bar{r}\acute{\ })=\left\langle  {\bar{r}} \right|\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)}\left| \bar{r}\acute{\ } \right\rangle  \\
& \cong \left\langle  {\bar{r}} \right|\left( \frac{{{\hbar }^{2}}{{k}^{2}}}{2m}-\frac{{{{\hat{p}}}^{2}}}{2m} \right)\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)}\left| \bar{r}\acute{\ } \right\rangle =\frac{{{\hbar }^{2}}}{2m}\left( {{k}^{2}}+\Delta  \right)\left\langle  {\bar{r}} \right|\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)}\left| \bar{r}\acute{\ } \right\rangle  \\
& \cong \left\langle  {\bar{r}} \right|\left( \frac{{{\hbar }^{2}}{{k}^{2}}}{2m}-\frac{{{{\hat{p}}}^{2}}}{2m} \right)\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)}\left| \bar{r}\acute{\ } \right\rangle =\frac{{{\hbar }^{2}}}{2m}\left( {{k}^{2}}+\Delta  \right)\left\langle  {\bar{r}} \right|\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)}\left| \bar{r}\acute{\ } \right\rangle  \\
\end{align}</math>
\end{align}</math>


====Ortsdarstellung der Lippmann- Schwinger- Gleichung====
==Ortsdarstellung der Lippmann- Schwinger- Gleichung==


<math>\begin{align}
:<math>\begin{align}
& \left\langle  {\bar{r}} \right|\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle =\left\langle  {\bar{r}} \right|\left| \Phi  \right\rangle +\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}r\acute{\ }\left\langle  {\bar{r}} \right|\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)}\left| \bar{r}\acute{\ } \right\rangle }\left\langle  \bar{r}\acute{\ } \right|{{{\hat{H}}}^{1}}\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle  \\
\left\langle  {\bar{r}} | {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle &=\left\langle  {\bar{r}} | \Phi  \right\rangle +\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}r\acute{\ }\left\langle  {\bar{r}} \right|\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)}\left| \bar{r}\acute{\ } \right\rangle }\left\langle  \bar{r}\acute{\ } \right|{{{\hat{H}}}^{1}}\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle  \\
& =\left\langle  {\bar{r}} \right|\left| \Phi  \right\rangle +\frac{2m}{{{\hbar }^{2}}}\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}r\acute{\ }{{G}_{+}}\left( \bar{r}-\bar{r}\acute{\ } \right)}\left\langle  \bar{r}\acute{\ } \right|{{{\hat{H}}}^{1}}\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle ={{e}^{i\bar{k}\bar{r}}}+\frac{2m}{{{\hbar }^{2}}}\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}r\acute{\ }\frac{-{{e}^{ik\left| \left( \bar{r}-\bar{r}\acute{\ } \right) \right|}}}{4\pi \left| \left( \bar{r}-\bar{r}\acute{\ } \right) \right|}}\left\langle  \bar{r}\acute{\ } \right|{{{\hat{H}}}^{1}}\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle  \\
& =\left\langle  {\bar{r}} | \Phi  \right\rangle +\frac{2m}{{{\hbar }^{2}}}\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}r\acute{\ }{{G}_{+}}\left( \bar{r}-\bar{r}\acute{\ } \right)}\left\langle  \bar{r}\acute{\ } \right|{{{\hat{H}}}^{1}}\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle ={{e}^{i\bar{k}\bar{r}}}+\frac{2m}{{{\hbar }^{2}}}\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}r\acute{\ }\frac{-{{e}^{ik\left| \left( \bar{r}-\bar{r}\acute{\ } \right) \right|}}}{4\pi \left| \left( \bar{r}-\bar{r}\acute{\ } \right) \right|}}\left\langle  \bar{r}\acute{\ } \right|{{{\hat{H}}}^{1}}\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle  \\
\end{align}</math>
\end{align}</math>


Mit der durchlaufenden freien Welle <math>\left\langle  {\bar{r}} \right|\left| \Phi  \right\rangle </math>
Mit der  
=<math>{{e}^{i\bar{k}\bar{r}}}</math>
;durchlaufenden freien Welle: <math>\left\langle  {\bar{r}} | \Phi  \right\rangle ={{e}^{i\bar{k}\bar{r}}}</math> und der
 
;Streuwelle: <math>\frac{2m}{{{\hbar }^{2}}}\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}r\acute{\ }{{G}_{+}}\left( \bar{r}-\bar{r}\acute{\ } \right)}\left\langle  \bar{r}\acute{\ } \right|{{\hat{H}}^{1}}\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle =+\frac{2m}{{{\hbar }^{2}}}\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}r\acute{\ }\frac{-{{e}^{ik\left| \left( \bar{r}-\bar{r}\acute{\ } \right) \right|}}}{4\pi \left| \left( \bar{r}-\bar{r}\acute{\ } \right) \right|}}\left\langle  \bar{r}\acute{\ } \right|{{\hat{H}}^{1}}\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle </math>
und der Streuwelle <math>\frac{2m}{{{\hbar }^{2}}}\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}r\acute{\ }{{G}_{+}}\left( \bar{r}-\bar{r}\acute{\ } \right)}\left\langle  \bar{r}\acute{\ } \right|{{\hat{H}}^{1}}\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle =+\frac{2m}{{{\hbar }^{2}}}\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}r\acute{\ }\frac{-{{e}^{ik\left| \left( \bar{r}-\bar{r}\acute{\ } \right) \right|}}}{4\pi \left| \left( \bar{r}-\bar{r}\acute{\ } \right) \right|}}\left\langle  \bar{r}\acute{\ } \right|{{\hat{H}}^{1}}\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle </math>


====Zusammenfassung====
==Zusammenfassung==
<u>'''Aus der Schrödingergleichung'''</u>
<u>'''Aus der Schrödingergleichung'''</u>


Die Schrödingergleichung lautet:
Die Schrödingergleichung lautet:
<math>\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)\left| \Psi  \right\rangle ={{\hat{H}}^{(1)}}\left| \Psi  \right\rangle </math>
:<math>\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)\left| \Psi  \right\rangle ={{\hat{H}}^{(1)}}\left| \Psi  \right\rangle </math>


Mit dem linearen Differentialoperator <math>\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)\left| \Psi  \right\rangle </math>
Mit dem linearen Differentialoperator <math>\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)\left| \Psi  \right\rangle </math>
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kann man formal lösen:
kann man formal lösen:


<math>\begin{align}
:<math>\begin{align}
& \left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle =\left| \Phi  \right\rangle +\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)}{{{\hat{H}}}^{(1)}}\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle  \\
& \left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle =\left| \Phi  \right\rangle +\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)}{{{\hat{H}}}^{(1)}}\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle  \\
& \frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)}:={{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)}^{-1}} \\
& \frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)}:={{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}} \right)}^{-1}} \\
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eine Form der Lippmann- Schwinger- Gleichung mit auslaufender Welle <math>\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle </math>
eine Form der Lippmann- Schwinger- Gleichung mit auslaufender Welle <math>\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle </math>
Greenschen Operator ( auch sogenannte RESOLVENTE)<math>\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)}</math>
Greenschen Operator (auch sogenannte RESOLVENTE)<math>\frac{1}{\left( E-{{{\hat{H}}}_{0}}+i\varepsilon  \right)}</math>
und durchlaufender Welle ( freie einlaufende Lösung) <math>\left| \Phi  \right\rangle </math>
und durchlaufender Welle (freie einlaufende Lösung) <math>\left| \Phi  \right\rangle </math>


Die Berechnung der Greenschen Funktion des freien Teilchens:
Die Berechnung der Greenschen Funktion des freien Teilchens:
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Übergang in die Impulsdarstellung:
Übergang in die Impulsdarstellung:
<math>\left\langle  {\bar{q}} \right|{{\hat{G}}_{+}}\left| \bar{q}\acute{\ } \right\rangle =\frac{2m}{\hbar }{{\hat{G}}_{+}}(\bar{q})\delta (\bar{q}-\bar{q}\acute{\ })</math>
:<math>\left\langle  {\bar{q}} \right|{{\hat{G}}_{+}}\left| \bar{q}\acute{\ } \right\rangle =\frac{2m}{\hbar }{{\hat{G}}_{+}}(\bar{q})\delta (\bar{q}-\bar{q}\acute{\ })</math>


Mit
Mit
<math>{{\hat{G}}_{+}}(\bar{q}):=\frac{1}{{{k}^{2}}-{{q}^{2}}+i\eta }</math>
:<math>{{\hat{G}}_{+}}(\bar{q}):=\frac{1}{{{k}^{2}}-{{q}^{2}}+i\eta }</math>


Mittels Fouriertrafo erfolgt der Übergang in die Ortsdarstellung:
Mittels Fouriertrafo erfolgt der Übergang in die Ortsdarstellung:


<math>{{\hat{G}}_{+}}(\bar{r}-\bar{r}\acute{\ }):=\frac{{{\hbar }^{2}}}{2m}\left\langle  {\bar{r}} \right|{{\hat{G}}_{+}}(\bar{q})\left| \bar{r}\acute{\ } \right\rangle =-\frac{{{e}^{ik|\bar{r}-\bar{r}\acute{\ }|}}}{4\pi |\bar{r}-\bar{r}\acute{\ }|}</math>
:<math>{{\hat{G}}_{+}}(\bar{r}-\bar{r}\acute{\ }):=\frac{{{\hbar }^{2}}}{2m}\left\langle  {\bar{r}} \right|{{\hat{G}}_{+}}(\bar{q})\left| \bar{r}\acute{\ } \right\rangle =-\frac{{{e}^{ik|\bar{r}-\bar{r}\acute{\ }|}}}{4\pi |\bar{r}-\bar{r}\acute{\ }|}</math>


Dieser erfüllt dann eine Relation des Impulsoperators in Ortsdarstellung ( orts- Differeniationsrelation):
Dieser erfüllt dann eine Relation des Impulsoperators in Ortsdarstellung (orts- Differeniationsrelation):
<math>\left( \Delta +{{k}^{2}} \right){{\hat{G}}_{+}}(\bar{r}-\bar{r}\acute{\ })=\delta (\bar{r}-\bar{r}\acute{\ })</math>
:<math>\left( \Delta +{{k}^{2}} \right){{\hat{G}}_{+}}(\bar{r}-\bar{r}\acute{\ })=\delta (\bar{r}-\bar{r}\acute{\ })</math>


( dies ist die skalare Helmholtzgleichung !)
(dies ist die skalare Helmholtzgleichung!)


=====Potenzialstreuungen=====
==Potenzialstreuungen==
<math>{{\hat{H}}^{(1)}}</math>
:<math>{{\hat{H}}^{(1)}}</math> sei ein Potenzial, das die Wechselwirkung mit einem schweren Teilchen als {{FB|Streuzentrum}}(Target) beschreibt. Allgemein: Beschreibung im Schwerpunktsystem
sei ein Potenzial, das die Wechselwirkung mit einem schweren Teilchen als STREUZENTRUM ( Target) beschreibt. Allgemein: Beschreibung im Schwerpunktsystem


Hier kann man als Schwerpunktsystem näherungsweise den Schwerpunkt des schweren Teilchen annehmen
Hier kann man als Schwerpunktsystem näherungsweise den Schwerpunkt des schweren Teilchen annehmen
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In Ortsdarstellung schreiben wir:
In Ortsdarstellung schreiben wir:


<math>\begin{align}
:<math>\begin{align}
& \left\langle  \bar{r}\acute{\ } \right|{{{\hat{H}}}^{(1)}}\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle =V(\bar{r}\acute{\ }){{\Psi }^{(+)}}(\bar{r}\acute{\ }) \\
& \left\langle  \bar{r}\acute{\ } \right|{{{\hat{H}}}^{(1)}}\left| {{\Psi }^{(+)}} \right\rangle =V(\bar{r}\acute{\ }){{\Psi }^{(+)}}(\bar{r}\acute{\ }) \\
& \Rightarrow {{\Psi }^{(+)}}(\bar{r})={{e}^{i\bar{k}\bar{r}}}-\frac{2m}{{{\hbar }^{2}}}\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}r\acute{\ }}\frac{{{e}^{i\bar{k}\left| \bar{r}-\bar{r}\acute{\ } \right|}}}{4\pi \left| \bar{r}-\bar{r}\acute{\ } \right|}V(\bar{r}\acute{\ }){{\Psi }^{(+)}}(\bar{r}\acute{\ }) \\
& \Rightarrow {{\Psi }^{(+)}}(\bar{r})={{e}^{i\bar{k}\bar{r}}}-\frac{2m}{{{\hbar }^{2}}}\int_{{}}^{{}}{{{d}^{3}}r\acute{\ }}\frac{{{e}^{i\bar{k}\left| \bar{r}-\bar{r}\acute{\ } \right|}}}{4\pi \left| \bar{r}-\bar{r}\acute{\ } \right|}V(\bar{r}\acute{\ }){{\Psi }^{(+)}}(\bar{r}\acute{\ }) \\
\end{align}</math>
\end{align}</math>


Dies ist die Lippmann Schwingergleichung für eine Potenzialstreuung.
Dies ist die '''Lippmann Schwingergleichung für eine Potenzialstreuung'''.
 
Diese Gleichung ist völlig äquivalent zur Schrödingergeleichung mit Randbedingungen.
Diese Gleichung ist völlig äquivalent zur Schrödingergeleichung mit Randbedingungen.


Als Randbedingungen sind in der Streutheorie prinzipiell die asymptotischen Wege für r gegen Plus oder Minus UNENDLICH zu verstehen .
Als Randbedingungen sind in der Streutheorie prinzipiell die asymptotischen Wege für r gegen Plus oder Minus UNENDLICH zu verstehen.

Aktuelle Version vom 13. September 2010, 00:43 Uhr




Man betrachte Teilchen, die in Wechselwirkung stehen, jedoch keine gebundenen Zustände miteinander einnehmen:

Der Hamiltonoperator kann geschrieben werden als:

Dabei bezeichne die kinetische Energie und die Wechselwirkungsenergie.

stationäre Streuung

Im Falle stationärer Streuung erhalten wir:

beschreibt ein am Anfang einlaufendes Teilchen (ohne Wechselwirkung), die anschließende Streuung und schließlich wieder auseinanderlaufende Teilchen:

BILD WW: Streuung

Stationär bedeutet hier: Das Gleichgewicht hat sich bereits eingeregelt. Der Prozess ist zeitlich stationär, weil jede Veränderung an einem Teilchenzustand 1 durch ein nachrückendes Teilchen, dessen Zustand sich in den des ersten (Zustand 1) begibt, aufgefüllt wird.

Die Schrödingergleichung lautet:

Erster Schritt bei derartigen Problemen: Isolation der Störung!


Die formale Lösung kann angegeben werden mittels:

Die Division zwischen 1 und dem Operator der linken Seite ist dabei als Ausführung der inversen Operation zu verstehen!

ist eine beliebige Lösung der wechselwirkungsfreien Gleichung

Beweis

Bemerkung

Die Gleichung

ist dabei eine Integralgleichung, beispielsweise in der Ortsdarstellung:

Berechnung des inversen Operators

Hier: Greenscher Operator, sogenannte Resolvente (auch: Residuum!) der Schrödingergleichung.

Methode: Transformation auf Impulsdarstellung (Fourier- Transformation) und komplexe Integration.

Aber: die Lösung ist nicht eindeutig, je nach Wahl des Integrationsweges ergeben sich unterschiedliche Egebnisse (Integrationsweg in der komplexen Ebene). Dementsprechend ergeben sich verschiedene Randbedingungen

Die Festlegung erfolgt durch Addition eines kleinen komplexen Terms . Am Schluss kann man dann gehen lassen.

Damit ergibt sich als Lippmann- Schwinger- Gleichung

Wesentlicher Vorteil zur Schrödingergleichung: Die Lippmann- Schwinger- Gleichung ist die im Vergleich zur Schrödingergleichung komplexe Erweiterung mit reeller Polstellenfreiheit!

Mit

auslaufender Welle
Streuwelle
und
einlaufender Welle
(Lösung des ungestörten Problems)

Die auslaufende Welle ist die Summe aus einlaufender Welle und Streuwelle!

Greensche Funktion des freien Teilchens

(= Ortsdartellung des Greenschen Operators)

Dabei werden zwei "Einsen" eingeschoben und wir gewinnen:

Also: Das Problem wird nach der auslaufenden Welle aufgelöst. Zur Polstellenfreiheit erweitert man komplex.

Dann isoliert man den Greenschen Operator und führt mit diesem eine Fouriertransormation durch!

Der obige Einschub einer Basis ist noch keine Fouriertransformation. Wir befinden uns dann immer noch im Ortstraum!

Dabei bezeichnen die Wellenvektoren mit der entsprechenden Impulsdarstellung .

Für ein freies Teilchen, für das der Hamiltonian direkt angegeben werden kann gilt:

Somit also

Asymptotisch gelte für das einlaufende Teilchen als Anfangsbedingung sozusagen

Damit folgt dann als angekündigte Fouriertrafo:

     ()


Also: Wir führen die Fouriertransformation durch und gewinnen als Fouriertransformierte .

Die Rücktransformation liefert die gesuchte Greensfunktion , die mittels Residuensatz aus der bekannten durch Fouriertrafo gewonnen werden kann!

hängt also nur von ab!

Berechnung von in Polarkoordinaten erfolgt mittels Residuensatz


Dabei lege man entlang der z- Achse, so dass zwischen und gerade der Winkel liegt:

Dies kann man leicht weiter zusammenfassen, indem im zweiten Term einfach q durch -q ersetzt wird:

Die Integration erfolgt mittels Residuensatz in der komplexen q- Ebene:

Dazu ist es nötig, die komplexe Zahl q in Polarkoordinaten umzuschreiben:

Skizzenhaft:

Datei:Contour thm residus 2.png

Da die Integration im Unendlichen (Halbkreisbogen) verschwindet kann man das Integral von Minus bis Plus Unendlich auch gleich als Ringintegral schreiben. Wesentlich ist dann: dass es nur Beiträge aus den Polstellen der Funktion gibt. demnach müssen diese gesucht werden:

Die Pole des Integranden:

Genau genommen muss noch gezeigt werden, dass das Integral über den Kreisbogen für Radius gegen Unendlich verschwindet:

Aber:

Mittels Residuensatz ergibt sich dann

Dies ist der Beitrag vom oberen Integrationsweg, weshalb das Residuum an q=q1 ausgewertet werden muss. Ebenso hätte man den unteren Integrationsweg nehmen können. Dann wäre das Residuum eben an q=q2 auszuwerten gewesen. Da wir die Polstellen des Arguments des Residuums gefunden haben können wir umschreiben:

Also hat man ein Ergebnis für , man erhält


     ()


Wesentlich: erfüllt die Differenzialgleichung für die Greensche Funktion:

Denn:

Ortsdarstellung der Lippmann- Schwinger- Gleichung

Mit der

durchlaufenden freien Welle
und der
Streuwelle

Zusammenfassung

Aus der Schrödingergleichung

Die Schrödingergleichung lautet:

Mit dem linearen Differentialoperator und der Inhomogenität

kann man formal lösen:

eine Form der Lippmann- Schwinger- Gleichung mit auslaufender Welle Greenschen Operator (auch sogenannte RESOLVENTE) und durchlaufender Welle (freie einlaufende Lösung)

Die Berechnung der Greenschen Funktion des freien Teilchens:

Als Operator: erfüllt

Übergang in die Impulsdarstellung:

Mit

Mittels Fouriertrafo erfolgt der Übergang in die Ortsdarstellung:

Dieser erfüllt dann eine Relation des Impulsoperators in Ortsdarstellung (orts- Differeniationsrelation):

(dies ist die skalare Helmholtzgleichung!)

Potenzialstreuungen

sei ein Potenzial, das die Wechselwirkung mit einem schweren Teilchen als Streuzentrum(Target) beschreibt. Allgemein: Beschreibung im Schwerpunktsystem

Hier kann man als Schwerpunktsystem näherungsweise den Schwerpunkt des schweren Teilchen annehmen

In Ortsdarstellung schreiben wir:

Dies ist die Lippmann Schwingergleichung für eine Potenzialstreuung.

Diese Gleichung ist völlig äquivalent zur Schrödingergeleichung mit Randbedingungen.

Als Randbedingungen sind in der Streutheorie prinzipiell die asymptotischen Wege für r gegen Plus oder Minus UNENDLICH zu verstehen.