Chemische Reaktionen

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Ziel: Berechnung von Reaktionswärme und Affinität für gegebene chemische Reaktionen;

Bestimmung des Gleichgewichts durch Massenwirkungsgesetz

Chemisches Gleichgewicht

Keine Hemmung ! bzgl. Teilchenzahländerung durch die Reaktionen !

Beispiel:

( Ammoniak- Synthese nach Haber Bosch)

chemische Komponenten:

i=1 entsprechend H2, Molzahl n1

i=2 entsprechend N2, Molzahl n2

i=3 entsprechend NH3, Molzahl n3

Reaktionsgeschwindigkeit

Dabei ist

die Reaktionslaufzahl

Allgemein:

Mit

Komponenten und

als stöchiometrische Koeffizienten der Vorwärts-

bzw. Rückwärtsreaktion

!!

Beispiel:

Betrachte System in Kontakt mit Wärme - und Druckbad, nur chemische Reaktionen sollen möglich sein:

Mit der neu eingeführten molaren Affinität der Reaktion

,

Chemisches Gleichgewicht für

Nebenbemerkung

Unter allgemeinen Reaktionsbedingungen

mit ( vergl. Kapitel 3.5, Seite 81) der Exergie

folgt:

isotherm- isobar:

isotherm- isochor

isoliert:

Le- Chatelier- Braun- Prinzip ( Vergl. Stabilität, Kapitel 3.6, Seite 90):

Nach einer Entwicklung von

bis zur zweiten Ordnung

Dabei ist

extensive Variable

intensive, thermodynamisch konjugierte Variable

. entspricht der treibenden thermodynamischen Kraft der Reaktion ( Konsequenz des 2. Hauptsatzes)

Reaktionswärme ( vergl. S. 81)

Reaktion unter T= const , V=const

Reaktionswärme:

mit

folgt:

Es gilt:

exotherm

endotherm

für ideale Systeme (

unabhängig von V !!)

Reaktionen unter T= const., p= const.

Reaktionswärme:

Zusammenhang mit der Affinität

Annahme:

ändert sich nur durch chemische Reaktionen, nicht durch externen Austausch:

Maxwell- Relation:

Reaktionswärme:

Im Reaktionsgleichgewicht:

Massenwirkungsgesetz

Voraussetzung: ideales System ( verdünnte Lösung)

Gleichgewicht:

Mit

( Seite 118):

Also:

( Massenwirkungsgesetz)

mit der Gleichgewichtskonstanten

K(T)=

mit

erhält man:

Es gilt:

Also:

Im Normalbereich:

ist linear in T

Also:

mit der dominanten Temperaturabhängigkeit im Exponenten

Beispiel: Haber- Bosch- Verfahren:

x3 entspricht der Ammoniakausbeute der Reaktion.

  • x3 soll möglichst groß werden !

  • wähle Druck möglichst groß, Temperatur möglichst niedrig.
  • Problem: niedrige Temperaturen -> Reaktion langsam !

Betrachte nur eine Reaktion

Mit

folgt ( vergl. S. 122)

Also:


-> hier: Arrhenius- Plot

Gleichgewicht: A=0 A>0 -> spontane Vorwärtsreaktion A<0 -> spontane Rückwärtsreaktion !

Nach dem Prinzip von Le Chatelier - Braun

T<To erniedrigt -> A>0

  • Vorwärtsreaktion ! -> Wärmeproduktion -> T steigt !

Nichtgleichgewichtsdynamik

Für ideale ( also verdünnte ) chemische Systeme gilt: bzgl. der Reaktion:

die Ratengleichung:

mit dem Einstreuterm der Hinreaktion

und der Rückreaktion

Die Ratenkonstanten ( temperaturabhängig) sind k´ und k´´

Also:

  • Ratengleichung ( Massenwirkungskinetik)

Nichtlineare DGL für bzw.

Beispiel:

also:

Im Nichtgleichgewicht können aufgrund der Nichtlinearitäten unter Umständen Instabilitäten, Oszillationen etc... auftreten !

Gleichgewicht:

unabhängig von xi

  • Dies ist das Massenwirkungsgesetz fürs Gleichgewicht !